Ich heiße Heinz Amberger und bin Student der Frisistik (friesische Sprach- und Literaturwissenschaft).

„Hineingerutscht“ in die Thematik bin ich dadurch, dass ich als 14-jähriger feststellte, dass die saterfriesischsprachige Wikipedia-Version ausbaubedürftig ist, woraufhin ich mich dort selbst engagierte. Zunächst habe ich das Saterfriesische weitgehend autodidaktisch erlernt, bin dann aber noch in meiner Schulzeit regelmäßig ins Saterland gereist, um meine Sprachkenntnisse zu vertiefen und mit Tonaufnahmegerät und Fragebögen eigene Untersuchungen vorzunehmen. Da das Saterland eine mehrsprachige Region ist, kam ich dort neben dem Saterfriesischen auch schon regelmäßig mit dem Plattdeutschen in Berührung. Nach dem Abitur begann ich damit, u.a. Friesische Philologie zu studieren (oder Frisistik, wie das Fach mittlerweile heißt). Im Studium erlernte ich u.a. auch Nordfriesisch in der Mundart von Föhr (Fering). Auch die Beschäftigung mit dem Altfriesischen, das aus mittelalterlichen Handschriften zu überwiegend juristischen Themen überliefert ist, gehört dazu. Neben der fachlichen Beschäftigung mit dem Friesischen vertiefte ich auch meine Kenntnisse des Plattdeutschen. Inzwischen habe ich einen Bachelor-Abschluss. Das Thema meiner Bachelor-Arbeit war „Metathese im Saterfriesischen“. Mein Masterstudiengang ist in Arbeit.

Mit Übersetzungstätigkeiten habe ich bereits Erfahrung.

Was das Saterfriesische betrifft, habe ich (überwiegend, aber nicht nur als Lektor) Margaretha Grosser, der ich meinerseits viel zu verdanken habe, bei einigen ihrer Kinderbuch-Übersetzungen unterstützt. Außerdem habe die Website der Gemeinde Saterland übersetzt ( https://saterfriesisch.saterland.de/ ) und gelegentlich weitere kleine Übersetzungsaufträge angenommen. Auch für wissenschaftliche Zwecke habe ich bereits übersetzt. Darunter fallen meine eigenen sprachwissenschaftlichen Tätigkeiten, aber auch Aufträge von anderen. So hat mich zum Beispiel einmal ein Politikwissenschaftler kontaktiert, der mit einer Online-Umfrage gezielt europäische Minderheiten ansprechen wollte und deshalb Übersetzungen in Minderheitssprachen brauchte. Ich habe dann seine Online-Umfrage auf Saterfriesisch und auf Föhrer Nordfriesisch (Fering) übersetzt. Für einen Freund habe ich kürzlich einen kleinen Text auf Plattdeutsch übersetzt, den er für eine Festzeitung zur Silberhochzeit seiner Eltern brauchte. Nun ist ja die plattdeutsche Sprache nicht überall gleich, sie ist dialektal aufgegliedert. Um die Übersetzung im lokal passenden Dialekt zu verfassen, suchte ich online den Wenkerbogen des betreffenden Dorfes heraus. Das ist ein Fragebogen aus den 1880er Jahren, der unter der Leitung Georg Wenkers für seinen Deutschen Sprachatlas an jeden Schulort im damaligen Kaiserreich verschickt wurde, um 40 Sätze in die jeweils örtliche Mundart übersetzen zu lassen. Bis heute sind diese Daten von unschätzbarem Wert. Übersetzungen ins Altfriesische sind, da es keine lebende Sprache ist, eine philologische Spielerei. Dennoch mache ich so etwas gerne, habe z.B. vor ein paar Jahren zur Melodie von „Nun komm, der Heiden Heiland“ ein Weihnachtslied auf Altfriesisch gedichtet.

In Kürze werde ich an dieser Stelle ein paar kleine Texproben online stellen, damit Sie meine Arbeit begutachten können.